Der „Drachenlord“, Rainer Winkler, und das sogenannte „Drachengame“ sind nun seit mehreren Jahren Gegenstand der Berichterstattung in deutschen Medien – nicht zuletzt im Podcast „Cui Bono? Wer hat Angst vorm Drachenlord?“, den RRC-Mitglied Frauke Domgörgen in ihrem Artikel zum Anlass für eine dispositivanalytische Untersuchung zu diskursiven Praktiken der Ausgrenzung nimmt.
Dabei gelingt ihr zweierlei: Mit Hilfe der konzeptionellen Grundlagen von memetischen Kommunikationsstrukturen und Halbwahrheiten kann sie zeigen, wie die Teilnehmenden des „Drachengames“ in popularisierenden und polarisierenden Gesprächen einen Feind kreieren, der besiegt werden muss und das geteilte Feindbild des YouTubers Rainer Winkler so zu einem Kampfplatz um Identität und Ausgrenzung wird. Durch den Bezug zum Podcast kann sie allerdings nicht nur das Konzept memetischer Kommunikationsstrukturen mit radikalen Kommunikationspraktiken verbinden. In den Blick rückt ebenfalls das Format Podcast im Kontext der Wissenschaftskommunikationsforschung. Ihr Beitrag ist auch ein erster Versuch, Podcasts der Populärkultur wissenschaftssoziologisch und machttheoretisch aufzuarbeiten, um sie als Format der (Wissenschafts-)Kommunikation näher zu beleuchten. Hier geht’s zum Beitrag des Hefts 15 „Von Apollo bis Zwangsimpfung: Verschwörungstheorien auf der Spur“ (Open Access): https://eplus.uni-salzburg.at/JKM/periodical/titleinfo/8759341
Headergrafik unter Verwendung des Bildes Drachenschanze Altschauerberg des Users „Bahnhofsralf“. Lizenz: CC BY-SA 4.0