Wissenschaft, so scheint es immer noch häufig, muss sich seriös und professionell präsentieren, um glaubwürdig zu sein. Stimmt das? Mittlerweile hat ein kleiner Kreis an Forschenden erkannt, dass Wissenschaftskommunikation durch Komik bereichert werden kann.
Gerade in der Popkultur wird dies auf vielfältige Weise sichtbar. Ob in unterschiedlichen Genres wie Cartoons, Science Slams oder TV-Shows, ob ironisch, albern oder parodistisch, ob im Umgang mit Tabuthemen, wissenschaftlichem Alltag oder akademischen Kuriositäten: Mit unserem Instagram-Format #SciComedy weisen wir auf ganz unterschiedliche komische Formen der Wissenschaftskommunikation hin und greifen dabei Formate, Auftritte und Aspekte heraus, die mehr Aufmerksamkeit verdienen.
Das Komische ist komplex und in vielen Facetten der Wissenschaft zu finden. Wir schauen mit #SciComedy genauer hin, teilen Fundstücke aus unserer Sammlung und kommentieren Beiträge der Community auf Instagram.
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Das RRC
Das Rhine Ruhr Center for Science Communication Research (RRC) ist ein von der VolkswagenStiftung geförderter interdisziplinärer Forschungsverbund. Das RRC hinterfragt die Inhalte von Wissenschaftskommunikation und die Strukturen ihrer Erforschung. Ein Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es, die Urteilskraft der Öffentlichkeit zu schärfen und eine aktivere Kommunikation mit der Wissenschaft anzuregen.
Das RRC vereint die Expertise von vier Projektpartnern: dem Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus der TU Dortmund, dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI), dem Forum Internationale Wissenschaft der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie dem Institut für Medienentwicklung und Medienanalyse der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Als Praxispartner sind das Science Media Center (SMC) und die Wissenschaftspressekonferenz (WPK) beteiligt.
Mehr über das RRC erfahrt ihr unter rhine-ruhr-research.de
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Das Projekt
Die Arbeit im Rhine Ruhr Center for Science Communication Research (RRC) organisiert sich in drei Projekten. Projekt III ‘Redesigning Reflexivity in Science Communication’ widmet sich der Erforschung populärer und der Entwicklung neuer Kommunikationsformate. Welche Wechselwirkungen zwischen affektiven und reflexiven Elementen lassen sich beobachten? Auf der Grundlage bisher vernachlässigter Ansätze aus den Literatur- und Kulturwissenschaften sowie der Medienästhetik und Designforschung hinterfragt Projekt III kommunikative Routinen der Vereinfachung und Popularisierung z.B. im Storytelling und der Festivalisierung von Wissenschaftskommunikation, und beschäftigt sich mit bisher weniger erforschten Modi und Kulturtechniken wie z.B. der Komik und der Satire.
Mehr zu diesem und den zwei anderen Projekten des RRC findet ihr unter rhine-ruhr-research.de/projekte
#wisskomm #scicomm #redesign #reflexivity #RRC #humanities #socialsciences #research #dortmund #essen #bonn #sanktaugustin #köln #theorie #praxis #journalismus #kuwi #mewi #ästhetik #komik #satire




Das Format
#SciComedy ist ein Format, das in Projekt III ‘Redesigning Reflexivity in Science Communication’ des Rhine Ruhr Center for Science Communication Research (RRC) entwickelt wurde. In Posts und Stories schauen wir auf das Zusammenspiel von Komik und Wissenschaft – zwei Welten, die nicht zusammenpassen? Wohl kaum. Hier auf Instagram zeigen wir, was unter #SciComedy alles entdeckt und verhandelt werden kann. Aus einem reichen Fundus teilen wir unsere popkulturellen Entdeckungen, die mal belustigen, mal verwundern und mal irritieren.
Wir freuen uns auf eure Reaktionen und Kommentare!
Mehr über #SciComedy erfahrt ihr auf rhine-ruhr-research.de/social-media-format-scicomedy
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Science Stand-Up-Comedy
„To Make Science Great Again” – mit dem Ziel im Gepäck reiste der deutsche Kabarettist Vince Ebert in die USA. Das zumindest erzählt er seinem New Yorker Publikum bei einer seiner Stand-Up-Performances. Dabei bedient er das Klischee der nerdigen und unsexy Naturwissenschaftler:innen, denen es an sozialer Kompetenz mangelt.
Geht sein Plan damit auf? Er hat jedenfalls einige Lacher auf seiner Seite.
Der Auftritt zum Anschauen: https://www.youtube.com/watch?v=RW1JZakeDC4&t=2s
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Ig-Nobelpreis
Der Nobelpreis gilt für viele als eine hohe wissenschaftliche Auszeichnung. Geehrt werden Leistungen in Medizin, Physik, Chemie, Literatur, Wirtschaftswissenschaften und im Bereich der Friedensbemühungen. Die Regeln und Prozeduren rund um Auswahl und Auszeichnung machen die Verleihung meist zu einer ziemlich ernsten Angelegenheit. Um einiges chaotischer geht es hingegen beim satirischen Ig-Nobelpreis zu. Bei der Preisverleihung dürfen Papierflieger in der Luft beispielsweise nicht fehlen.
Seit 1991 werden jährlich Wissenschaftler:innen ausgezeichnet, die mit ihrer Arbeit erst zum Lachen und dann zum Nachdenken anregen. Zuletzt erhielten Forschende den Ig-Nobelpreis für ihre Studien über das Ablecken von Steinen, elektrische Essstäbchen und die sexuelle Aktivität von Sardellen.
Mehr zu den Auszeichnungen in 2023: https://www.forschung-und-lehre.de/forschung/ig-nobelpreis-verliehen-5916
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„Super Academia“
Unter Hashtags wie #ichbinhanna und #ichbinreyhan werden die prekären Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft seit ein paar Jahren verstärkt angeprangert.
Wie gelangt man eigentlich zur Professur und welche Karrierestufen müssen auf dem Weg dahin gemeistert werden? In der Wissenschaftsshow „MaiThink X“ stellt die Moderatorin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim mit ihrem Team die Hürden und Fallstricke auf dem wissenschaftlichen Karriereweg im Stil eines Super-Mario-Spiels dar.
„Super Academia” geht ab Minute 16 los: https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/maithink-x-folge-11-100.html
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„Cunk on Earth“
Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten. Gilt das auch für die Interviewfragen, die die Journalistin Philomena Cunk ihren Gesprächspartner:innen in der Serie „Cunk on Earth“ stellt? In der Mockumentary versucht sie Wissenschaftler:innen mit ihren unkonventionellen Fragen zur Kulturgeschichte der Menschheit aus der Reserve zu locken.
In der Szenenauswahl könnt ihr euch ein Bild davon machen, wie gut ihr das gelingt und herausfinden, wie hoch der Cringe-Faktor beim Angucken bei euch ausfällt: https://www.youtube.com/watch?v=JWS-qfR6K3w
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Fuck-up-Nights
Peinliche Auftritte, abgelehnte Projekte, fehlgeschlagene Experimente – Scheitern gehört zum wissenschaftlichen Alltag dazu, darüber gesprochen wird aber eher selten. Das Format der Fuck-up-Night bietet einen Raum, solche Erfahrungen auf humorvolle Weise zu teilen. In der Gründerszene geboren, experimentieren mittlerweile auch Hochschulen mit Fuck-up-Nights.
Welche Geschichten Mitarbeitende aus Wissenschaft, Kommunikation und Verwaltung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf bei so einem Event zu erzählen haben, könnt ihr hier herausfinden: https://www.youtube.com/watch?v=xwEKMJ0c9FQ
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Science Slam
Kann „weibliche Comedy“ das Patriarchat stützen? In ihrem Science Slam geht Elena John der Frage nach, wie Selbstherabsetzung von Comediennes mit Macht und patriarchalen Strukturen zusammenhängt.
Mit ihrem Beitrag beim geisteswissenschaftlichen Slam „Heinrich“ gewinnt sie 2023 den Publikumspreis.
Der Auftritt der Gewinnerin ist ab Minute 01:31:12 zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=PSJhro3XCAk
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„The Chair“
„Condolences“ statt „Congratulations“ – wenn die Kollegin euch so zur neuen Stelle gratuliert, ist da doch irgendetwas faul. Die Netflix-Serie „The Chair“ erzählt von den Herausforderungen der Professorin Ji-Yoon, die den Lehrstuhl für Englisch an einer fiktiven US-Uni übernimmt.
Schnell stapeln sich die Probleme auf ihrem Schreibtisch bis zur Decke: Kosten sollen gespart und mehr Studierende gewonnen werden. Mitarbeitende wollen unterstützt und Krisen gemanagt werden. Beim Versuch, es allen recht zu machen, tritt Ji-Yoon von einem Fettnäpfchen ins nächste.
Die Serie zeigt, wie frustrierend und komisch die Welt der neoliberalen Academia sein kann. „The Chair“ ist auf Netflix verfügbar: https://www.netflix.com/title/81206259
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„PhD Comics“
Prokrastination, Schreibblockade und Urlaub mit dem Laptop im Gepäck – in seinen PhD Webcomics erzählt Jorge Cham treffend komisch von den Erfahrungen von Doktorand:innen.
Instagram-Profil phd_comics: https://www.instagram.com/phd_comics
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„Shameless“
Die US-amerikanische Fernsehserie „Shameless“ dreht sich um die kinderreiche Familie Gallagher, die sich unter prekären Bedingungen in der South Side von Chicago durch den Alltag kämpft.
Zwischen Sozialdrama und Komödie verdeutlicht die Serie auf witzige und gleichzeitig gesellschaftskritische Weise, wie das Potenzial einzelner Protagonist:innen immer wieder an sozialen Barrieren scheitert – etwa, als eines der Geschwister ein Stipendium fürs College erhält.
Streaming via Netflix: https://www.netflix.com/title/70184207
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„Existential Comics“
Karl Popper, Hannah Arendt, Jacques Derrida – über 200 Philosoph:innen sind in den „Existential Comics“ bereits zu Wort gekommen. Abstrakte philosophische Konzepte und komplexes Denken werden überspitzt und skurril verständlich gemacht – geht der Plan auf?
Instagram-Profil existential_comic https://www.instagram.com/existential_comic/
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„Der Frauenbeauftragte“
Wie steht es um Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit im kompetitiven Wissenschaftssystem? Diese und weitere Fragen verhandelt Kim Wakker mit Biss und Satire in „Der Frauenbeauftragte. Ein queerer Campus-Krimi“.
Queer.de sagt, entstanden sei „ein unterhaltsamer Roman voller satirischer, grotesker, ironischer Wendungen“.
Leseprobe: https://www.alexander-verlag.com/images/verlag/medien/532-9783895816130-lp.pdf
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„Don’t Look Up“
Im Film „Don’t Look Up“ wird das Ignorieren einer bevorstehenden Apokalypse zur bissigen Satire: Eine Wissenschaftlerin entdeckt einen Kometen, der die Erde vernichten wird, doch scheint eine koordinierte Rettungsaktion unmöglich.
In einer Blog-Reihe zu „Don’t Look Up“ untersuchen Autor:innen des RRC verschiedene Aspekte von Wissenschaftskommunikation im Film: vom manipulativen Umgang mit Zahlen bis zu impliziten Machtstrukturen: https://blog.kulturwissenschaften.de/dont-look-up/
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„Cranky Uncle“
Logische Fehlschlüsse, Rosinenpicken, falsche Analogien – diese Techniken lassen sich mit der App „Cranky Uncle“ erlernen, um sie zu durchschauen und ihnen etwas entgegenzusetzen.
Die Idee geht auf den Kognitionspsychologen John Cook zurück, der nach einer spielerischen Möglichkeit gesucht hat, „Abwehrkräfte“ gegen Wissenschaftsleugnung zu stärken.
Instagram-Profil johnfocook: https://www.instagram.com/johnfocook/
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„Quarks Science Cops“
Was zeichnet eine wissenschaftliche Studie aus? Wie lassen sich Aussagen von Professor:innen prüfen? Was ist eigentlich „Peer-Review“? Dies sind nur einige der Fragen, denen die Science Cops Maximilian Doeckel und Jonathan Focke in ihrem Videopodcast „Science Cops Academy“ nachgehen.
Entwickelt wurde das jeweils knapp 10-minütige Format in Kooperation mit unserem RRC: https://www.youtube.com/playlist?list=PLAAvI5oRQiRozo9pO7TTPHspq-6bqsg2g
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„Nerds at Work“
Worüber wird im nerdigsten Büro Deutschlands gesprochen? Beispielsweise über Vertrauen in Wissenschaft – und über Wissenschaftskommunikation.
Die Wissenschaftler Jens Foell und Christian Scharun, die einige vielleicht aus der Show „MaiThink X“ kennen, behandeln in ihrem Podcast „Nerds at Work“ jede Woche ein anderes Thema aus der Wissenschaftswelt.
Zum Beispiel auf Spotify zu hören: https://open.spotify.com/show/3Tm0ku3B45Gy4bof01pASv?si=9d95721e6fcd41d5&nd=1&dlsi=cdd8cb5120de492c
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„Science Cartoons“
Wissenschaft in nur einem Panel auf den Punkt gebracht – der Cartoonist Tom Gauld setzt in seiner Arbeit visuelle Pointen, egal ob es um Wissenschaftskommunikation, den Laboralltag oder das wissenschaftliche Publikationssystem geht.
Instagram-Profil tomgauld: https://www.instagram.com/p/DBVygefMFKj/
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