Die VolkswagenStiftung fördert seit 2022 vier Zentren der Wissenschaftskommunikation – zu ihnen gehört auch das RRC. Im Xplanatorium Herrenhausen konnten sich die Geförderten nun austauschen, Zwischenergebnisse vorstellen und einen Ausblick auf die Zukunft wagen.
Das RRC-Team war gleich am ersten Tag an der Reihe, nach der Keynote von Nina Hansen, Professorin für Sozial- und Kulturpsychologie von der Universität Groningen, die über die Entwicklung von inter- und transdisziplinärer Forschung in gesellschaftlich anspruchsvollen Zeiten sprach. Ihr folgte Michiel Van Oudheusden, Ass. Professor am Athena Institute in Amsterdam, mit einer engagierten Rede zu „Science Communication and the Fight for Strong Democracy“.
Danach spannte RRC-Sprecher David Kaldewey in seinem Vortragsteil den Bogen von der Corona-Pandemie bis zur aktuellen Postfaktizitätsdebatte und zeigte, wie stark die Welt der Fakten unter Druck geraten ist. Für die Wissenschaftskommunikation ist das eine immense Herausforderung. Schließlich geht es um die Frage, wie Wissen in die Öffentlichkeit gelangen kann, wenn Unsicherheit, unterschiedliche Werte und Perspektiven die Debatten prägen – und es allzu oft weniger um Fakten als um Meinungen geht.
Im Anschluss gaben die RRC-Teammitglieder Einblick in ihre Teilprojekte: von den Research³-Workshops über den Quality Circle bis zum Living Handbook. Das ist eine frei zugängliche Plattform, die Wissen über das Wissenschaftssystem bündelt, zentrale Konzepte und Forschungsergebnisse vermittelt und sich sowohl an Fachleute als auch an Interessierte richtet – und damit exemplarisch zeigt, wie Forschung und Kommunikation Hand in Hand gehen können.
Am Nachmittag lud der Gallery Walk zum Entdecken und Mitmachen ein: Im Zentrum der RRC-Aktivitäten standen neben dem Living Handbook das Spiel Campus Chronicles, das seit 2024 im Labor Medienästhetik der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg entwickelt wird. Spielerisch macht es die oft impliziten Regeln und Dynamiken an Hochschulen sichtbar, die unausgesprochen das akademische Leben kennzeichnen. Dabei kann das Spiel den Studierenden Orientierung geben und einen safe space für Fragen schaffen, die sonst vielleicht ungestellt und unbeantwortet blieben.
Zudem erhielten die Teilnehmenden unter anderem Einblicke in das RRC-Core-Curriculum, die Kooperation mit den WDR Science Cops sowie die Arbeit des SMC.

Nach einem Nachmittag voller Impulse setzte sich der Austausch am Abend auf dem Podium fort. RRC-Mitglied Aleksandra Vujadinovic diskutierte gemeinsam mit Anika Kaiser, Dr. Carolin Enzingmüller und Dr. Jana Laura Egelhofer über die Zukunft der Wissenschaftskommunikation. Im Fokus standen dabei Fragen wie: Welche Entwicklungen sind bis 2030 zu erwarten, welche Zielgruppen können erreicht werden, und wie lässt sich die Professionalisierung des Feldes sichern?
Am zweiten Tag konnten die Teilnehmenden in Workshops selbst aktiv werden. Dabei ging es beispielsweise um das Thema, wie Wissenschaftskommunikation in Zeiten knapper Kassen funktionieren kann.
Aber dass sie funktioniert, allen Anforderungen zum Trotz, zeigte das Symposium mit seinem lebendigen Austausch eben auch. Und vor allem: wie vielfältig sie ist.
Fotos: Christian Burkert