Kolumne „Besser wissen“, Folge 12: 30 Durchbrüche in 30 Tagen
Deutschlands Wissenschafts-PR feierte vergangenen Monat fast jeden Tag eine Sensation. Dabei kommt Forschung nur in kleinen Schritten voran.
Deutschlands Wissenschafts-PR feierte vergangenen Monat fast jeden Tag eine Sensation. Dabei kommt Forschung nur in kleinen Schritten voran.
Von „Mainstreammedien“ und „Verschwörungstheorien“: Wenn Fachbegriffe zu Kampfbegriffen mutiert sind, sollten gerade Kommunikationswissenschaftler sensibler kommunizieren.
Vermeintlich gute Nachrichten aus der Social-Media-Forschung entlasten das eigene Ego. Aber womöglich werden sie deshalb so euphorisch begrüßt, weil wir alle von sozialen Medien abhängig sind wie Raucher von ihren Kippen?
Der Abstieg von Twitter zeigt eindrucksvoll, wie abhängig manche Kommunikationskanäle von Algorithmen und der Willkür ihrer Betreiber sind.
Und der Neffe der Oma des Kaisers war auch schon da: Für manche Forschungsinstitutionen ist es schon eine Nachricht, wenn jemand vorbeikommt – von Politik bis „Bild“.
Pseudowissenschaftliche Erhebungen und Umfragen sind oft nur PR – viele Redaktionen haben das aber noch immer nicht verstanden.
Wenn Politik über Forschung spricht, wimmelt es nur so vor angeblichen Durchbrüchen, bahnbrechenden Innovationen und Therapien
Während der Verfassungsschutz vor der Social-Media-Plattform „TikTok“ warnt, ist die Wissenschaft oft (zu) großzügig mit der Wahl ihrer Kommunikationskanäle.
Wenn Forschende ihren Ruf auch öffentlicher Kommunikation verdanken, müssen dafür ähnliche Standards gelten wie für Fachpublikationen.
Im 23sten Wissenschaftsjahr soll irgendwie alles drin sein – und doch wirkt das PR-Agentur-geprägte Format des Wissenschaftsministeriums inzwischen etwas aus der Zeit gefallen.
Nichts weiter zu laden.